Die Entwicklung der Stadt Plauen im Vogtland wurde in der jüngeren Vergangenheit von großen Umbrüchen und Zäsuren geprägt. Stetige Transformation sowie eine anhaltende Phase der Konsolidierung prägen das heterogene, oft fragmentarische Stadtbild. Mit dem Neubau auf einem brachliegenden Grundstück in der Innenstadt soll ein weiterer Impuls zur Stärkung urbaner Funktionen gesetzt werden. Auf dem Eckgrundstück entstand ein produktiver Baustein in einem vielfältig genutzten, kleinteilig strukturierten Quartier. Das Ziel dabei war die achtsame und bedarfsgerechte Ergänzung der lebendigen Nachbarschaft um einen neuen Stadt-Baustein als Beispiel für energieeffizientes, klimagerechtes Bauen. Kubatur und Form entstanden als Auseinandersetzung mit den Eigenarten der Umgebung und der ehemals vorhandenen Bebauung des Grundstücks. Aktuell dient der Neubau als Geschäftshaus und beherbergt ein Planungsbüro. Die Organisation des Gebäudes in Verbindung mit der Gestaltung flexibler Grundrisse bieten die Möglichkeit, die Nutzung in Zukunft zu diversifizieren oder zu verändern. Dadurch wird eine möglichst lange Lebensdauer des Gebäudes garantiert. Konstruktionsweise und Materialwahl sollten geringe negative Auswirkungen auf die Umwelt hervorrufen. Die Tragstruktur der oberen Geschosse und das Dach wurden daher als Holzkonstruktion unter weitestmöglichen Verzicht auf Kunststoffe oder Materialen mit hohem Primärenergiebedarf errichtet. Auch für Treppen,  Fenster, Türen und Dämmstoffe Holzbaustoffe eingesetzt. Energieeffizienz und Vermeidung schädlicher Umweltwirkungen spielen auch beim eingesetzten Haustechnikkonzept eine zentrale Rolle. Hier begünstigen die eingesetzten Holzwerkstoffe und -bauteile einen ressourcenschonenden Betrieb des Gebäudes. Durch die naturnahe Gestaltung des Außenraums entstehen auf dem Grundstück Lebensräume für einheimische Arten, die auf Ökosysteme im urbanen Umfeld angewiesen sind. 

Das Konzept "Grünau Commons" zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen der Veränderungen im Stadtteilzentrum um den Jupiterplatz in Leipzig Grünau durch kurz- und langfristige Interventionen zu überwinden. Das Vorhaben fördert die Reurbanisierung des Stadtteilzentrums durch die Revitalisierung bestehender Strukturen und die Entwicklung neuer Stadtbausteine. Der Fokus liegt dabei auf nachhaltigem Städtebau, Ressourcenschutz und Klima-Resilienz. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, sozioökonomischer Vielfalt und inklusiven Gemeinschaftseinrichtungen steht im Mittelpunkt. Die Verkehrsführung priorisiert Rad-, Fuß- und öffentlichen Verkehr. Das Projekt betont partizipative Stadtentwicklung, um eine vielfältige und gut vernetzte Nachbarschaft zu etablieren. Durch schrittweise Umsetzung, Zwischennutzungen und künstlerisch-architektonische Interventionen sollen Identität, Vielfalt und Gemeinschaft gestärkt werden. Der Erhalt des Konsum-Gebäudes sowie die Entwicklung eines Bildungszentrums mit Gemeinschaftsschule tragen zur Identitätsbildung und sozialen Integration bei. 

Auf einem Grundstück im ehemaligen Rittergut entstand ein Wohnhaus für eine junge Familie. Das Herz bildet eine großzügige Wohnküche  mit direktem Zugang in den malerischen Garten voller Obstbäume. Das Erdgeschoss gliedert sich in offene und flexibel schaltbare Raumsequenzen. Im Obergeschoss verbindet ein großzügiger Spielflur die Individualräume. Diese Zone erweitert die gemeinschaftlich genutzte Wohnfläche in die obere Ebene des Hauses. Das Gebäude wurde unter weitestgehenden Verzicht auf Kunststoffe mit monolithischen Außenwänden, Holzbalkendecken, Holzböden und -fenstern errichtet. Ein gesundes Raumklima sollte dabei auch mittels Einsatz erneuerbarer Energien gewährleistet werden. 

Die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen bietet ein großes Potenzial für die Etablierung eines Erinnerungs- und Zukunftsortes, an dem die umfassende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglicht wird. Das Konzept sieht hierfür einen ganzheitlichen Ansatz zur Reaktivierung der verbliebenen, baulichen Elemente und deren Ergänzung durch eine verbindende Mitte vor. Zwischen den mit einer neuen Nutzung belegten Bestandsgebäuden wird ein Freiraum zur Vermittlung der verschiedenen Nutzungsansprüche im Dreiklang aus Gedenken, Bildung und Diskurs geschaffen. Der hortus memoriae ist das  Bindestück zwischen den neu aktivierten, historischen Gebäuden am Maximiliansplatz und der Schwabachanlage. Ein langgestreckter hortus conclusus wird zum innerstädtischen Rückzugsort als meditativer Raum mitten in der Stadt. Zugänglich für alle Menschen vermittelt ein barrierefreier Weg durch eine naturnah bewachsene Freifläche zwischen den ehemaligen Bezugsräumen der Täter und Opfer. Das inklusive Prinzip der Wertschätzung jeglichen Lebens wird hier landschaftsplanerisch visualisiert. Die Natur soll und darf sich frei entfalten. Der Mensch als gleichbedeutender Teil des Ganzen findet in der Ruhe des Ortes Zeit zum Nachdenken, auch über vergangenes. Ein Besucherzentrum markiert den Eingangsbereich des  hortus memoriae. Im Zentrum des hortus memoriae befindet sich ein spiegelndes Wasserbecken. Gefasst in der Umfriedung des Hortus findet am Rand des Beckens die Auseinandersetzung mit den hier geschehenen Verbrechen statt. Der neu geschaffene Ort trägt durch den Bezug zur Historie, als auch durch die Zukunftsgewandtheit als gemeinwohlorientierte Landschaft zum gemeinschaftlichen Miteinander der Stadtgesellschaft bei. Dabei ist die Möglichkeit zur Vernetzung mit weiteren Stadt-Elementen über die neu geschaffenen Anknüpfungspunkte möglich. Der Erinnerungs- und Zukunftsort der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt wird dabei zum Initial-Raum für eine gesamtstädtische Entwicklung.